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25 4. Als Ignatius in La Storta in seiner Sendung bestätigt wurde, sprach der Ewige Vater zu Christus: »Ich will, daß du diesen als deinen Diener annimmst«. Es war auf den Willen des Vaters hin, daß Jesus Christus, sein Kreuz als Siegesbanner tragend, Ignatius als einen Diener seiner Sendung annahm, damit dieser sich mit ihm unter demselben Kreuz abmühen sollte, bis sein Werk vollendet sein würde. Diese Vision bestätigt den Ruf, mit dem Christus, der Ewige König, in den Geistlichen Übungen einlädt: »Wer mit mir kommen will, muß zufrieden sein zu essen wie ich und genauso zu trinken und sich zu kleiden, usw.; ebenso muß er sich mit mir bei Tag mühen und bei Nacht wachen, usw.; damit er danach mit mir am Sieg teilhabe, wie er an den Mühen teilgehabt hat.« 26 Ignatius und alle, die zu diesem Dienst gerufen sind, werden darin unterwiesen, in der Mühsal Gefährten Christi in seinem Dienst zu sein. In den Geistlichen Übungen betrachten wir die Sendung Christi als Antwort der heiligsten Dreifaltigkeit auf die Sünden, die die Welt heimsuchen. Wir betrachten den menschgewordenen Sohn, der in Armut geboren wird, der sich abmüht, in Wort und Tat das Reich Gottes zu verbreiten und der schließlich aus Liebe zu allen Menschen leidet und stirbt. In der Pädagogik der Geistlichen Übungen lädt Jesus uns ein, in seinem irdischen Leben das Muster der Sendung der Gesellschaft zu erkennen: in Armut zu predigen, von Familienbindungen frei zu sein, Gottes Willen zu gehorchen, mit vollkommener Großherzigkeit einzutreten in seinen Kampf gegen die Sünde. Als der auferstandene Herr ist er
nun gegenwärtig in allen, die leiden, in allen, die unterdrückt
sind, in allen, deren Leben durch die Sünde zerbrochen ist. So wie
er zugegen ist, wollen auch wir in Solidarität und Mitgefühl
zugegen sein, wo die menschliche Familie am meisten verwundet ist. Die
Sendung des Jesuiten ist als Dienst am gekreuzigten und auferstandenen
Herrn immer ein Eintreten in das rettende Werk des Kreuzes in dieser Welt,
die nach wie vor durch Brutalität und Bosheit gekennzeichnet ist.
Da wir Gefährten Jesu sind, ist unsere Identität untrennbar mit
unserer Sendung verbunden.
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27 5. Der hl. Ignatius war sich darüber im klaren, daß, so wie die Gesellschaft nicht mit menschlichen Mitteln errichtet worden war, ihre Dienste auch nur durch die allmächtige Hand Christi bewahrt und gemehrt werden können. Also ist, wie wir unsere Sendung von Christus empfangen, auch ihre Frucht, wie immer sie geartet sein mag, gänzlich abhängig von seiner Gnade. Und es ist der auferstandene Christus, der uns ruft und uns fähig macht zu seinem Dienst unter dem Banner des Kreuzes: 28 – Der auferstandene Christus, weit davon entfernt, von der Weltgeschichte abwesend zu sein, hat sein Gegenwärtig-Sein in der Welt in neuer Weise im Geist begonnen. Er ist nun allen Menschen gegenwärtig und nimmt sie hinein in sein österliches Geheimnis. Er fährt fort, Gottes Werk der Rettung, der Gerechtigkeit und der Versöhnung in eine Welt hinein zu vermitteln, die noch immer durch ihre Sünden zerbrochen ist. 29 – Der auferstandene Christus, der uns ruft, ist der Erstgeborene der Toten, der Erste von vielen Brüdern und Schwestern, die durch seine Liebe den Weg in die Arme Gottes finden. Er ist die liebende und heilende Gegenwart unter uns, die uns vergewissert, daß die Wundmale von Grausamkeit und Tod nicht für immer unsere menschliche Geschichte verunstalten. Sein Tod am Baum des Kreuzes trägt Früchte, die weiterhin »zur Heilung der Völker dienen« (Offb 22,2). 30 – Der auferstandene Christus erfüllt Gottes Verheißungen an das Volk Israel und fährt fort, alle Völker mit ihm zusammenzuführen, um eine neue Menschheit im Geist zu erschaffen, indem er alle Menschen zu einem neuen Leib eint (Eph 2,15f). In ihm sind alle menschlichen Feindseligkeiten geheilt. 31 6. Die Sendung der Gesellschaft
hat ihren Ursprung in unserer fortwährenden Erfahrung des gekreuzigten
und auferstandenen Christus, der uns einlädt, uns ihm anzuschließen,
um die Welt darauf vorzubereiten, das vollendete Reich Gottes zu werden.
Die Mitte der Sendung Christi ist die prophetische Verkündigung der
Frohen Botschaft, die die Menschen im Namen des Reiches seines Vaters herausfordert;
dieses Reich sollen wir in Armut predigen. Er ruft uns dazu auf, mitten
in der Erfahrung der Welt anwesend zu sein, wenn sie diese Verheißung
des Reiches entgegennimmt und zum Empfang der Gabe Gottes in ihrer Fülle
gelangt. Das ist noch immer eine Erfahrung des Kreuzes, in all seiner Qual
und mit all seiner Macht, denn die Rätsel von Sünde und Tod sind
noch immer Teil der Wirklichkeit der Welt. Er ruft uns dazu auf, »den
Menschen zu helfen, daß sie sich lösen von dem trüben und
verwirrten Bild, das sie von sich selbst haben, damit sie entdecken können,
daß sie im Licht Gottes gänzlich wie Christus sind«.
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