Friedrich von Spee (1592-1635)


Mit vollem Namen hieß Spee eigentlich Friedrich Spee von Langenfeld. Als Sohn eines hohen kurkölnischen Beamten und einer alten rheinländischen Adelsfamilie wurde Friedrich am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren. Hier verbrachte er seine Kinderzeit. 1601 wurde er dann auf ein Jesuitengymnasium in Köln geschickt. Hier bemühte sich Spee sehr und konnte die Schule 1608 abschließen. 
Anschließend folgten zwei Jahre Universität. Dort schloss er mit dem Baccalaureat ab und trat 1610 in das Noviziat der Jesuiten in Trier ein. Nach dem zweijährigen Noviziat folgte die gewöhnliche Ausbildung: Studium der Philosophie in Würzburg (1612-1615), Jugendarbeit in den Jesuitenkollegien von  Speyer (1615-17) und Worms (1617-18) . Im hessischen Mainz absolvierte er dann das Theologiestudium (1619-1623), 1622 erfolgte seine Priesterweihe und nach dem Studienabschluss wurde von Spee zur Jesuitenuniversität in Paderborn geschickt (1623-1626), um dort Philosophie zu dozieren.
1626/27 machte er sein Tertiat in Speyer, das letzte Prüfungsjahr vor den letzten Gelübden im Orden.
Ende des Jahres 1628 wurde er mit der Rekatholisierung des Amtes Peine beauftragt. Dort wurde ein Attentat auf ihn verübt. Im Kolleg der Jesuiten in Hildesheim wurde er wieder gesund gepflegt. 
1629-31 ist er wieder mit Lehrtätigkeit in Paderborn, dann eine Zeit in Köln und von 1632-35 in Trier, wo er 1635  nach einer Infektion, die er sich bei der Betreuung Pestkranken in den Krankenhäusern zugezogen hatte, starb. Sein Grab wurde 1980 unter der ehemaligen Jesuitenkirche wieder aufgefunden.

Bedeutende Werke Spees
Sein einziges zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk ist eine Schrift gegen die damals üblichen Hexenprozesse, die 
"Cautio criminalis". Er versuchte damit, tausenden unschuldigen Frauen zu helfen beziehungsweise das Leben zu retten. Jedoch brachte er sich dabei selbst in Gefahr, weil einige Kirchenober- häupter ihn selbst als Hexer bezeichneten oder zumindest verdächtigten. Friedrich Spee, der "tapfere Bekämpfer des Hexenwahns und fromme Dichter der Trutz-Nachtigall", verbrachte seine letzten Lebensjahre im Trierer Jesuitenkolleg. .

 Friedrich Spee hat - weit über Trier hinaus - durch eine erstaunliche Vielseitigkeit seines Schaffens Bedeutung erlangt: als Seelsorger, als Moraltheologe, als Liederdichter und Pionier der deutschen Barockdichtung, schließlich als Bekämpfer des Hexenwahns und Kämpfer für die Menschenrechte.

Nach dem Tode von Spees erschienen, indes nicht ohne Zensur, seine Werke. Hierunter fallen das 1649 veröffentlichte Werk "Güldenes Tugendbuch", sowie eine Sammlung geistlicher Lieder. Von Spee ist der wichtigste Vertreter des katholischen Kirchenliedes in Deutschland. Seine Entwicklung verlief unabhängig von Martin Opitz, indem er Elemente des deutschen Volksliedes wie auch des lateinischen Kunstliedes aufnahm.
Bekannte Lieder sind:
"Ein kurz poetisch Christgedicht vom Ochs und Eselein bei der Krippen" "O Heiland, reiß die Himmel auf" 



Werke:
Friedrich von Spee, Trutz-Nachtigall. Reclam 1985.
Friedrich von Spee, Güldenes Tugend-Buch, Köselverlag 1968.
Friedrich von Spee, Cautio criminalis oder rechtliches Bedenken wegen  der Hexenprozesse. DTV 1983.

Literatur:
Keller, Karl, Friedrich Spee von Langenfeld (1591-1635). Seelsorger, Dichter, Humanist, Kevelaer, 1968
Rupp, Walter, Friedrich von Spee. Dichter und Kämpfer gegen den Hexenwahn (Topos Taschenbücher 156), Mainz 1986.
Michael Sievernich, Friedrich von Spee, Priester, Poet, Prophet. Knecht 1986

Weiters im Internet über    Friedrich Spee/ über Hexenprozesse



aus den Liedern des Friedrich von Spee


Die ganze Welt, Herr Jesus Christ, Halleluja, halleluja,

in deiner Urständ fröhlich ist, Halleluja, halleluja,

Des Himmels Heer im Himmel singt,
die Christenheit auf Erden klingt.

Jetzt grünet, was nur grünen kann,
die Bäum´ zu blühen fangen an.

Es singen jetzt die Vögel all,
jetzt singt und klingt die Nachtigall.

Der Sonnenschein jetzt kommt herein,
und gibt der Welt ein´ neuen Schein.

Die ganze Welt, Herr Jesus Christ, Halleluja, halleluja,
in deiner Urständ fröhlich ist, Halleluja, halleluja.

Friedrich von Spee


 






 


Ermahnung zur Buße

Tu auf, Tu auf, du schönes Blut,
sich Gott zu dir will kehren:
O Sünder greif nun Herz und Mut,
Hör auf die Sünd zu mehren:
Wer Buß zur rechten Zeit verricht
Der soll gewißlich leben:
Gott will den Tod des Sünders nicht,
Wann willst du dich ergeben?

Friedrich von Spee