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Weihnachtshymnus

1. Heute frohlocken die Engel, heute jauchzen
die Erzengel und alle Gerechten, sind voll geistlicher Freude. 
Heute wurde die Nacht verwandelt in hellen Tag, 
denn den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:
Gott, der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
Lichter ohne Zahl werden entzündet in der
ganzen Christenheit, und bis zum Beginn des
Morgenrots soll ohne Unterlass das Lob der
Nacht erschallen.

2. Auch wir wollen uns freuen und singen, 
Gott zujubeln, dem Fels unseres Heiles. 
Gekommen ist nämlich die hochheilige Nacht,
in welcher der Erlöser der Welt, Jesus Christus, 
aus der Jungfrau Maria geboren werden wollte. 
Suchet den Herrn und ihr werdet ihn finden, klopfet
an die Tür und euch wird aufgetan, tretet ein
in das Haus und ihr werdet schauen: Unser
König ist geboren – kommt und lasset uns anbeten.

3. Erhebt eure Herzen und Hände zum Himmel,
verherrlicht sein Lob, verkündet sein Heil: 
Der Herr ist mit uns – fürchtet euch nicht! Mit uns
ist Gott Mensch – ein Mensch, der doch bleibt
Gott für uns. Kommt, Kleine und Große, Säuglinge
und Greise, ihr jungen Männer und Frauen:
Singt dem Herrn ein neues Lied, der Wundertaten
hat für uns vollbracht

4. Freue dich, Tochter Zion, und frohlocke, sing
ein Jubellied, Tochter Jerusalem: Heute stieg
wahrer Friede vom Himmel herab, um Irdisches
und Himmlisches wieder zu versöhnen.
Heute ging auf das wahre Licht, 
die Sonne der Gerechtigkeit, 
um alle, die an das Licht glauben, zu erleuchten: 

Heute ist Christus in Betlehem geboren.

 


5. O selige Nacht, von der Geburt des wahren
Lichtes erleuchtet, geschmückt durch den
Glanz der Engel, verherrlicht durch ihren Lobgesang.
O wahrhaft selige Nacht, hellstrahlender
als alle anderen Nächte. Dir allein war vergönnt,
Zeit und Stunde zu wissen, in der Gottes
Sohn aus dem Schoß der Jungfrau hervortrat
– gekleidet in des Fleisches Vergänglichkeit.

6. O heilige Geburt, die sich der Höchste erwählte,
zu heilen unsere Sterblichkeit. 
Über die Natur erhaben bist du, denn du zeigst uns
jungfräuliche Fruchtbarkeit.
O gepriesene und freudenreiche Geburt,
die den Fluch unserer Stammeltern
in himmlischen Segen verwandelt 

und ihre Trauer in ewige Freude.

7. Gepriesen sei der dreieine Gott, 
durch dessen Ratschluss und Güte 
die menschliche Würde ist wiederhergestellt. 
Gepriesen seist du, himmlischer Vater, 
gepriesen seist du, einziggeborener Sohn, 
Jesus Christus, 
gepriesen seist du, Heiliger Tröster Geist. 
Dir, der höchsten ewigen Dreieinheit, 
die uns eine solch liebenswerte und festliche Feier schenkt,
sei Lob und Dank, Ehre und Herrlichkeit – 

an diesem Tag, in alle Ewigkeiten.

(Aus: O selige Nacht. Ein weihnachtliches Exsultet. Nach einem Text des
Thomas von Kempen übersetzt und vertont von Guido Fuchs, Regensburg 2001.)

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