Charta für das Gebetsapostolat





P. Kolvenbach, Generaloberer der Jesuiten, hat zum Pfingstfest, am 8. Juni 2003, eine Charta für das Gebetsapostolat samt einem Begleitbrief an alle Provinziäle und Höheren Oberen der Gesellschaft geschickt. Er erwähnt darin die vier großen Treffen der Nationalsekretäre des Gebetsapostolates im Jahr 2002: in Lagos (zum ersten Mal) für ganz Afrika, in Rio de Janeiro für die beiden lateinamerikanischen Assistenzen, im September für ganz Europa und in Sydney für ganz Ostasien. Daran schloß sich ein Treffen einiger Nationalsekretäre aus diesen vier Bereichen im März 2003 in Rom. P. General sieht in diesem Neuaufbruch das Wahrnehmen der Verantwortung, die uns als Jesuiten vom Hl. Vater übertragen wurde. Er stellt fest, daß in diesem apostolischen Bereich auch immer mehr Laien mitarbeiten. Die Treffen haben deutlich gezeigt, daß sich der Dienst dieses Apostolates zusehends mehr um kulturelle, politische, wirtschaftliche und soziale Probleme, sowie der Nöte der Ortskirche des jeweiligen Landes annimmt, so verschieden diese auch sind.

Deshalb sah sich P. General auch veranlaßt, grundlegende Richtlinien zu formulieren, die vor allem neu inspirieren sollen. Nach den Statuten, die P.Arrupe vorlegte und Papst Paul VI. 1968 veröffentlichte, sollen diese Richtlinien eine Art 'spirituelle Charta' darstellen.

Die erste versetzt das Gebetsapostolat ganz ausdrücklich in Beziehung zur 'allgemeinen Berufung zur Heiligkeit'. Es ist ein Weg, aus ganzem Herzen einen hohen Standard christlichen Lebens anzustreben. Das Gebetsapostolat entspringt dem Glauben, daß das tägliche Leben, wenn es im Verein mit Christus gelebt wird, zum Aufbau des Reiches Gottes beiträgt, gemäß der Lehre des Ignatius, daß der höchste Grad der Heiligkeit auf dem Boden einfachsten Gebetes und ganz einfacher Tugenden heranwächst. Alle anderen Richtlinien sind von dieser abgeleitet.

Dieses Dokument sollte - so P. General - allen Mitgliedern der Gesellschaft bekanntgemacht werden, vor allem denen, die mit der Ausbildung junger Jesuiten betraut sind. Darüber hinaus auch den Bischöfen, dem Klerus und den Ordensleuten, sowie allen Menschen, die für dieses Apostolat interessiert werden können.

Das Dokument:

Das Gebetsapostolat - ein Weg zur Heiligkeit für Christen des dritten Jahrtausends

"Beten ist keine Flucht aus der Geschichte und den gegenwärtigen Problemen. Im Gegenteil, es bedeutet, sich der Realität zu stellen, nicht nur aus eigener Kraft, sondern mit der Kraft von oben, der Kraft der Wahrheit und der Liebe, die ihre Quelle letztlich in Gott haben. Konfrontiert mit dem Unheil des Bösen kann das gläubige Volk mit Gott rechnen, der ausschließlich das Gute will. Es kann zu ihm um den Mut beten, auch den größten Schwierigkeiten in persönlicher Verantwortung zu begegnen, ohne in Fatalismus oder Überreaktionen abzugleiten." (Johannes Paul II. am 2. Januar 2002 in Assisi)

Ermutigt durch solche Worte des Hl. Vaters ist das Gebetsapostolat bereit, sich mit neuem Eifer in den Dienst zu stellen, der ihm aufgetragen ist: den Christen zu helfen, ihre Gebete und ihr Leben mit dem Gebet und der Sendung

der ganzen Kirche zu vereinen anhand der internationalen und der missionarischen Anliegen, die uns der Hl. Vater jedes Jahr vorlegt.

Die tägliche Hingabe

Damit unser Gebet und unser Leben mit dem Gebet und der Sendung der ganzen Kirche vereint sei, regt das Gebetsapostolat an, jeden Tag mit der Hingabe seiner selbst zu beginnen, unserer Freuden und Leiden, unserer Erfolge und Mißerfolge, zur Erlösung der Welt. Wir tun dies vereint mit Jesus Christus inspiriert vom Hl. Geist. Damit begeben wir uns auf den Weg der Nachfolge Jesu.

Dies kann etwa auf diese trinitarische Weise geschehen:

Gott, unser Vater, ich weihe dir meinen Tag.

Ich bringe dir meine Gebete, Gedanken, Worte, Werke und Leiden dar im Verein mit deinem Sohn Jesus Christus, der sich selbst unablässig in der Eucharistie darbringt zur Erlösung der Welt.

Der Hl. Geist, der Jesus führte, möge mich heute leiten und stärken, damit ich Zeugnis für deine Liebe gebe. Mit Maria, der Mutter unseres Herrn und der Kirche, bitte ich insbesondere in der Meinung dieses Monats, wie sie uns der Hl. Vater vorlegt:

Gebetsmeinung des Hl. Vaters

November 2024

Wir beten, dass Eltern, die um ein verstorbenes Kind trauern,

in der Gemeinschaft Unterstützung und vom tröstenden Geist

inneren Frieden finden.