Hingabegebet


Heiliger, barmherziger Gott, 
ich nehme neu den Bund an,
den du durch Jesus Christus
in der Taufe für immer mit mir geschlossen hast.

Ich bitte Dich:
Gieße deinen heiligen Geist über mich aus
und  gib mir die Kraft, immer mehr dir zu gehören.
Erleuchte meinen Verstand, stärke meinen Willen,
läutere meine Gefühle und meine Wünsche.

Sei du der Herr in meinem Leben
und erlöse mich von allem Bösen.

Ich widersage dem Misstrauen gegen dich und bitte dich:
Nimm alles von mir, was mich von dir trennt.
Ich danke dir, dass du mich bejahst, so wie ich bin.
Verändere mich so, wie du mich haben willst.

Ich bin bereit, alle Gaben deines Geistes anzunehmen,
die du mir schenken willst.
Erneuere in mir die Gnade der Firmung.
Mache mich zu einem lebendigen Glied deiner Kirche.
Gib mir Kraft und Ausdauer im Einsatz 
für Gerechtigkeit und Frieden.
Ich will dich lieben und verehren, solange ich lebe.
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Zum Thema Berufung sagt Bischof Kamphaus  in seinem Fastenhirtenbrief 2001:

"Mich treibt vor allem der dramatische Rückgang der Priesterberufe um.
Seit langer Zeit werden wir im kommenden Jahr zum ersten Mal keine Priesterweihe haben. Das ist ein alarmierendes Signal, es ist mir sehr in die Knochen gefahren. 
Was ist los mit unseren Gemeinden, mit unserer Kirche, dass so wenig junge Leute auf den Gedanken kommen, Priester zu werden? 
Wir sind mit den meisten Dingen perfekt ausgestattet, es läuft. Aber ist bei uns die Glut des Evangeliums zu spüren, die  Leidenschaft für Gott? Wir leugnen ihn nicht, aber wir rechnen auch nicht  ernsthaft mit ihm. Unser Gott ist weder zu fürchten noch zum Verlieben.
Fängt jemand damit an, wird er schnell in die charismatische Ecke gestellt. So reden und erklären wir viel, aber es kommt kaum noch durch, was wir der Welt schulden: das Zeugnis vom lebendigen Gott.
Der Priesterberuf steht und fällt mit der Liebe zu Gott. Sie ist das Abenteuer des Glaubens. 
 Viele sagen heute: Schafft doch den Zölibat ab, dann ist das Problem  erledigt. Ob das so einfach ist? Da bin ich skeptisch! Es hat zudem keinen Sinn, sich immer nur auf etwas zu fixieren, was nicht in unserer Entscheidung liegt. Ich bin überzeugt, es wird in der Kirche auch in  Zukunft ehelos lebende Priester geben. Warum also nicht ermutigend für sie eintreten? Davon lasse ich mich nicht abbringen.

Ich möchte vor allem  junge Menschen ansprechen, ihrer Berufung nachzuspüren und auf den Lockruf Gottes im eigenen Herzen zu hören. Ich möchte Ihnen aus eigener Erfahrung versichern:

Es kann wie nichts sonst das Leben erfüllen, 
Gottes Gegenwart zu bezeugen 
und die Hoffnung auf ihn unter die Leute zu bringen". 
 

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Gebet um Berufungen


       Herr Jesus Christus, du hast Männer und Frauen 
       berufen, Alte und Junge, Arme und Reiche, 
       dass sie nachfolgen und so das Leben gewinnen.

       Durch dich danken wir dem Vater im Heiligen Geist: 
       dass immer neu Menschen in Taufe und Firmung 
       den Geist empfangen, dass sie als Kinder Gottes gestärkt 
       sind  für ihre Aufgaben in Kirche und Welt.

       Wir bitten dich für unser Bistum:
       Lass es nicht seinen Auftrag vergessen,
       die Gläubigen in ihrer Berufung zu fördern 
       und vor allem den jungen Menschen zu helfen,
       deinen Ruf zu entdecken.

       Du, Herr, kennst unsere Not.
       Wir brauchen die Verkündigung deines Evangeliums,
       die Erfahrung deiner Gegenwart in der Eucharistie 
       und in den anderen Sakramenten.

       So bitten wir dich von ganzem Herzen:
       Schenke uns Priester, die unter der Führung 
       des Heiligen Geistes dein Wort verkündigen, 
       die den Armen und Kranken,
       den Heimatlosen und Notleidenden beistehen, 
       die Gemeinden leiten und das Volk Gottes heiligen. 

       Lass sie ihrer Berufung treu bleiben. 
       Denn du bist der Hirt deines Volkes, 
       du bist unsere Hoffnung in Ewigkeit.
       Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns.
       Heiliger Bernward, Patron unseres Bistums, bitte für uns.

 

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Um Priesterberufe für das BISTUM HILDESHEIM


Herr Jesus Christus, du bist der Hirt deines Volkes,

deiner Führung und deinem Geleit vertrauen wir ganz.

Durch dich danken wir dem Vater im Heiligen Geist
für das Geschenk unserer Berufung:
In Taufe und Firmung stärkst du uns als Kinder Gottes
für unsere Aufgaben in der Kirche und in der Welt.

Lass uns deine Verheißung für unser Leben erkennen
und mache uns fähig, alle Gläubigen in ihrer Berufung zu fördern.

Hilf besonders den jungen Menschen, deinen Ruf zu hören.
Wir wissen, du schaust auch auf uns und unser Bistum Hildesheim
mit einem Blick unendlicher Liebe.
So kennst du, Herr, unsere Not:

Wir haben nicht genügend Priester in unseren Gemeinden.

Wir brauchen aber die Verkündigung des Evangeliums, zu der sie gesandt sind;

wir brauchen die Erfahrung deiner Gegenwart in der Eucharistie, die sie feiern, 

wir brauchen deine heilende Berührung durch die Sakramente, die sie spenden, 

wir brauchen deine helfende und tröstende Nähe 
durch ihren Dienst der Barmherzigkeit.

Darum bitten wir dich, Herr, von ganzem Herzen:
Schenke uns Priester !
Rufe Menschen in den priesterlichen Dienst,
die unter der Führung des Heiligen Geistes dein Wort verkündigen,
den Armen und Kranken, den Heimatlosen und Notleidenden beistehen,
die Gemeinden leiten und das Volk Gottes heiligen.

Lass sie deinen Ruf hören und ihre Berufung erkennen.
Herr, lass alle Priester ihrer Berufung treu bleiben.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns.


 
Worte von Papst Benedikt 2008

„Der Priester muss jemand sein, der wacht. Er muss wachsam sein angesichts der bedrängenden Mächte des Bösen. Er muss die Welt wach halten für Gott. 

Er muss einer sein, der steht: aufrecht gegen die Strömungen der Zeit.  Aufrecht in der Wahrheit. Aufrecht im Einsatz für das Gute.  Das Stehen vor Gott muss im Innersten auch ein Eintreten für den Menschen beim Herrn sein, der seinerseits für uns eintritt beim Vater.”

Zugleich mahnte der Papst zu Gehorsam gegenüber dem Lehramt: 
„Dieser grundlegende Gehorsam, der zum Menschsein gehört,  wird im Priester noch konkreter: 

- Wir verkündigen nicht uns selbst, sondern ihn und sein Wort,  das wir uns nicht selber haben ausdenken können. 
- Wir erfinden uns die Kirche nicht, wie wir sie gerne hätten, sondern wir verkündigen das Wort Christi in rechter Weise nur in Gemeinschaft mit seinem Leib, der die Kirche ist. 
- Unser Gehorsam ist ein Glauben mit der Kirche, ein Denken und Sprechen mit der Kirche und ein Dienen mit ihr.”
 
Hauptaufgabe der Priester sei es, das Evangelium und damit die Freude zu verkünden, sagte Benedikt bei der mehrstündigen Zeremonie im Petersdom.

„Liebe Freunde, das ist eure Aufgabe: das Evangelium allen zu bringen, damit alle die Freude Christi erfahren. Was kann es Schöneres geben? Was ist größer, begeisternder, als zusammen für die Verbreitung des Wortes des Lebens in der Welt zu arbeiten, als das Wasser des Lebens des Heiligen Geistes zu bringen? Die Freude verkünden und bezeugen: Das ist der Kern eures Auftrags.“

Benedikt XVI. erinnert an das Pauluswort im ersten Korintherbrief: 
Die Neupriester sollten entsprechend nicht „Herren über den Glauben“, sondern „Diener der Freude“ sein.
„Dies sind programmatische Worte für einen jeden Priester. Um Helfer zur Freude der anderen zu sein, und das in einer oft traurigen und negativen Welt, muss das Feuer des Evangeliums in euch selbst brennen, damit in euch die Freude des Herrn wohne. Nur so könnt ihr Boten und Multiplikatoren dieser Freude sein und sie allen bringen, vor allem denen, die traurig und entmutigt sind.“

„Ohne Worte legen der Bischof und nach ihm die anderen Priester die Hände auf das Haupt der Kandidaten und drücken so die Anrufung Gottes aus, damit er seinen Geist auf sie aussende und sie verwandle und so am Priestertum Christi teilhaft werden lasse. Es handelt sich um wenige Sekunden, eine sehr kurze Zeit, aber voll von außerordentlicher geistlicher Dichte. 
Liebe Weihekandidaten, in der Zukunft müsst ihr immer wieder an diesen Moment zurückdenken, an diesen Gestus, der nichts magisches hat, so sehr er auch voll Geheimnis steckt, denn hier liegt der Ursprung eurer Mission.“ 
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