Mein Weg mit Jesus - mein Weg zum Priester

"Ich preise dich, Vater des Himmels und der Erde, 
dass du das den Kleinen offenbarst hast."

Ich danke dir Jesus, 
dass ich als kleines Kind in die römisch katholische Kirche in Berlin 
getauft wurde auf deinen Namen, dass ich in meinen Eltern und Verwandten 
katholischer und evangelischer Frömmigkeit begegnete und beten lernte, 
dass du Jesus in meinem Herzen wohnen wolltest.

Ich danke dir, dass wir in der Familie 
Advent und Weihnachten mit Lied und Text vor der Krippe feierten, 
dass ich am Ende des Krieges zur heiligen Kommunion geführt wurde 
und deine Kirche kennen lernte im Gottesdienst und den Sakramenten, 
Prozessionen und heiligen Handlungen, dass ich in ihr ministrieren durfte.

Ich danke dir, 
dass du mich deine Größe und Schönheit auch in der Natur finden ließest,
in den Bergen und Wäldern, in den Flüssen, Seen und am Meer
in duftenden und leuchtende Blumen, in schattenpendenden Bäumen,
bei wunderbaren Sonnenuntergängen oder in einsamen Mondnächten.

Ich danke dir, 
dass du mich in der Lektüre von Guardini (der Herr) 
und anderen wichtigen Büchern geführt hast. 
- dass ich in meinem Pfarrer immer einen guten Ansprechpartner hatte, 
nachdem mein Vater nach dem Krieg vermisst war.

Ich danke dir, 
dass du mich auf dem Weg zum Priestertum 
auch über die Umwege eines Sprachstudiums geführt hast, 

dass ich bei einer Studentenwallfahrt nach Chartres mit Maria vertraut wurde,
die mich zu dir führte durch Gebet und Gespräch.

dass ich diesen deinen Wunsch - Priester - im Jesuitenorden verwirklichen durfte 
und durch Meditation und Exerzitien tiefer in deine Wirklichkeit geführt wurde.

Ich danke dir, 
dass ich dies auch vielen anderen vermitteln konnte 
als Begleiter bei Exerzitien und im Alltag.

Ich danke dir, 
dass du mir Formen des Betens nahe legtest, 
den Kreuzweg, den Rosenkranz, das Jesusgebet, 
das Psalmengebet, die Meditation mit Bildern
und das Dasein in der Stille vor dir. 

Ich danke dir 
für die Mitbrüder im Orden, die mich begleitet haben 
und für die Gemeinschaft
und vielen anderen Menschen auf dem Weg.

Ich danke dir für die Liebe zur Hl. Schrift, 
in der ich dir immer wieder begegnen konnte.

Ich danke dir für die Menschen, 
denen ich auf meinem Weg in Freude und Not begegnet bin, 

ich danke dir, 
dass du mich immer wieder auch von Schuld befreit hast 

- lass mich wachsen in der Liebe zu dir

(Gundikar Hock sj * 1936)
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