1924 - 2004

80 JAHRE JESUITEN in HANNOVER

 

Friedrich-Spee-Haus

Friedrich Spee
Friedrich Spee 

Hildesheimer Str. 30
D-30169 Hannover

(U-Bahnstation Schlägerstraße 
U 1, 2, 8)

 


 

Kurze Geschichte der Jesuiten in Hannover

Hannover hatte das Luthertum schon früh angenommen. 1536 verfügte der Magistrat der Stadt die gewaltsame Vertreibung der letzten Katholiken. Erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) begann wieder katholisches Leben.
1655 kamen die ersten Jesuiten unter dem katholischen Friedrich von Braunschweig- Lüneburg nach Hannover. Dort eröffneten sie eine kleine Lateinschule und missionierten von dort aus Celle und Nienburg.

1677 kam Niels Stensen, der weitbekannte Gelehrte aus Kopenhagen, als Bischof nach Hannover. Er arbeitete gut mit den Jesuiten zusammen. 1680 siedelte er von Hannover nach Münster um und vertraute den Jesuiten die ganze Seelsorge an.
1711 mussten die Jesuiten jedoch Hannover wegen Feindseligkeiten wieder verlassen. Ebenso mussten sie in Celle 1718 die Missionsarbeit aufgeben.
Zum zweitenmal kamen sie nach dem ersten Weltkrieg.
Es begann mit Akademikerseelsorge unter Caspar Nink (1924-25), der  im Marienhaus in der Gellertstraße wohnte.
Um 1929 konnten die Jesuiten das Haus in der Hildesheimer Straße Nr. 21 (ab 1958 Nr. 30) erwerben. Es wurde zunächst nach dem 1930 heiliggesprochen Jesuiten Kardinal Bellarmin (1542-1621) benannt, , später nach dem Jesuiten Friedrich Spee von Langenfeld
1943 wurden Haus und Kapelle bei einem Fliegerangriff getroffen und brannten fast völlig aus. P. Schütte, dritter Hausoberer (1938-47), richtete im Keller eine Notkapelle ein, die für viele Trost und Halt wurde.
Am 24. Juni 1949 weihte Bischof Godehard Machens unter dem Superior
P. Dehne (1947-50) die neuerbaute Kapelle dem Hl. Herzen Jesu. So wurden Haus und Kapelle bald zu einem wichtigen geistlich-geistigen Ort in der Stadt.
Zur Kommunität in Hannover gehörten auch die Spirituäle am Priesterseminar in Hildesheim z.B. P.Klein, zuletzt P. Hock.

1962 wurde das Studentenwohnheim Clemensburse vollendet. 
Von 1925 bis 2001 betreuten die Jesuiten die Studenten- und Hochschulseelsorge, darunter: P. Joseph Elbern (1960-70), P. Siegfried Feige (1970-79), P. Hans-Theodor Mehring (1979-85), 
P. Hermann Josef Repplinger (1985-94), danach P. Breulmann. Letzter Studentenseelsorger war  P. Andreas Leblang (1996-2002).

 

Von 1970-1978 gehörte das Friedrich-Spee-Haus zur 'Ostdeutschen Provinz', bis diese mit der 'Westdeutschen Provinz' zur 'Norddeutschen Provinz' zusammengelegt wurde. 
Obere waren P. Julius van Volxem bis 1934 (beerdigt auf dem Domfriedhof von Hildesheim), P. Grünewald, P. Schütte (1938-47), . P.Alois Stein (1950-55) und P. Otto Syré (1955-59), P.George Platzbecker (1969-76), P.Herbert Roth (1976-80), ein beliebter Exerzitenmeister, P.Hans Theodor Mehring (1980-85), P.Götz Werner (1985-89), P.Josef Bill (1990-96) und zuletzt P.Hans-Bernd Bollmann (1996-2004).
P. Dehne wirkte 40 Jahre als Polizeiseelsorger.
Als Männer- und Konvertitenseelsorger waren tätig P. Schütte, P. Quirl, P. Bill,

P. Alois Koch, in der 'Offenen Tür' P. Kurz,  P. Platzbecker, P. Gluth
In der MC-Arbeit (Marianische Congregation), die sich über die Jugend-GCL (Gemeinschaft Christlichen Lebens) bis zur heutigen KSJ-Stadtgruppenarbeit (Katholische Studierende Jugend) entwickelte, wirkten  P. Schilling, P. Abel, P. Ehlen, P. Klose,  P. Eich, P. Dehez, P. Köst und P. Bollmann.

In der Betreuung der Hauskapelle sind besonders auch zu nennen P. Johannes Beckmann und P. Ernst Förster.

P. Alois Koch SJ und P. Christoph Wrembek  SJ  wirkten in der Priesterseelsorge im Bistum Hildesheim. P. Koch hatte außerdem die Glaubensinformation für Konvertiten und ist Autor von Büchern zum Thema "Christentum und Sport". 

P. Wrembek bleibt auch nach Juli 2004 noch weiter einige Jahre in Hannover (Raimundstr.1 Tel.:0511/169 16 36) und gehört zur Jesuitenkommunität in Göttingen.
Er hält neben der Priesterseelsorge auch Bibel- und Glaubensgesprächskreise und ist verantwortlich für die Estland-Arbeit (caritative Hilfe, Angebote von Exerzitien und Glaubens- und Bibelseminaren)

Ende Juni 2004 gaben nach 75 Jahren die Jesuiten ihre Niederlassung in Hannover, das Friedrich Spee Haus auf, und das Haus ging in den Besitz der Diözese Hildesheim über. 

Seelsorgliche Arbeiten übernehmen dort nun fünf Maria-Ward Schwestern, eine ignatianische Gemeinschaft mit den Satzungen des Jesuitenordens, unter ihrem neuen Namen 

Literatur: Geschichte der kathol.Kirche und Gemeinde in Hannover und Celle. Schöningh, Paderborn 1889 (3. Kapitel Die Jesuitenmission 1680-1699

 

In Hannover auf dem Stadtfriedhof Seelhorst sind beerdigt:

Johannes Bartsch SJ
1919-1980

Bernhard Gluth SJ
1920-1993

Herbert Goderski SJ
1918-1997

Georg Kurz SJ
1912-1977

Rudolf  Leder SJ
1899-1978

Theo Schlingermann SJ
1911-1984

Josef Wegmann SJ
1899-1959

Adrian Remmerswaal SJ
1913-1984

Die Homepage der Jesuiten in Hannover
wurde mit der Aufgabe der Jesuitenresidenz
am 30. Juni 2004 beendet.
 
 
 

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